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AutorenbildMarkus Wachter

Agile Methoden: Objectives & Key Results - Teil 2

Aktualisiert: 20. Aug. 2020

Wie auch andere Frameworks, folgen OKR´s nicht nur einer bestimmten Funktionslogik, sie nutzen auch ein sehr klares Regelwerk. Der Amerikaner John Doerr ist ein wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Vordenker und einer der einflussreichsten Manager im Silicon Valley. Doerr ist einer der bekanntesten Protagonisten des OKR-Ansatzes. Er beschreibt in seinen Publikationen ausführlich die sieben Grundregeln für die Arbeit mit OKR´s, die wir an dieser Stelle für Sie in der Übersicht zusammengefasst haben:


Regel # 1: Weniger ist mehr

Es geht explizit nicht darum, sich möglichst viele Ziele zu setzen. Es ist sinnvoller, sich auf einige wenige, sorgfältig ausgesuchte Ziele zu beschränken. Dieser Umstand stellt sicher, dass das Unternehmen seine Kräfte auf das konzentrieren kann, was am wichtigsten ist oder den größten Wirkungshebel hat. 



Regel # 2: Setzen Sie Ziele vorrangig von Unten nach Oben - und nicht umgekehrt

John Doerr empfiehlt an dieser Stelle, dass Teams und einzelne MitarbeiterInnen etwa die Hälfte ihrer Ziele aus eigener Kraft entlang der strategischen Ausrichtung setzen sollten, um das nötige Engagement in allen Bereichen sicherzustellen. 



Regel # 3: Vermeiden Sie zu restriktive Vorgaben. 

OKR sind im wesentliches kooperativ getroffene Vereinbarungen, die Prioritäten setzt und definieren, wie ein entsprechender Fortschritt gemessen wird. Die gemeinschaftliche Vereinbarungen der Ziele sind ein Kernelement der Zielerreichung. 



Regel #4: Bleiben Sie beweglich, flexibel und agil. 

Die Bedingungen in relevanten Umwelten verändern sich zunehmend in einer Weise, dass das vereinbarte Zielsetzungen plötzlich nicht mehr sinnvoll erscheinen. In solchen Fällen sollte es möglich sein das Ziel zu überdenken, dieses an die neuen Realitäten anzupassen oder es gegebenenfalls auch aufzugehen. Ein Aufgeben eines Ziels hat in diesem Fall allerdings nichts mit einem Scheitern zu tun - im Gegenteil, es ist ein sinnvoller Schritt um Ressourcen zielgerichtet und sinnvoll einzusetzen.



Regel #5: Haben Sie Mut zum Scheitern. 

Wer Höchstleistungen in einer Organisation fördern möchte, muss auch Ziele setzen, die sehr ambitioniert sind. Dieser Ansatz beinhaltet allerdings auch die Gefahr, dass Ziele verfehlt werden können. Es kann durchaus sinnvoll sein, ein Ziel so hoch zu stecken, dass es nur unter optimalen Bedingungen erreichbar ist. Das damit verbundene Risiko bedeutet nicht, das Ziel sofort in Frage zu stellen - es gilt allerdings die Möglichkeit des Scheitern im entsprechenden Maße auch mit einzuplanen.



Regel #6: Das OKR-System ist ein überaus wirkungsvolles Steuerungstool.

OKR sind keine klassische Zielvereinbarung um davon abgeleitet eine individuelle Leistungsbeurteilung durchzuführen. OKR´s gleichen vielmehr einer Stoppuhr, an der jeder seine eigene Leistung einpflegen, vergleichen und natürlich messen kann. OKR´s nützen den stetigen Austausch, den Dialog und das Sparring zwischen den Akteuren als wesentliches Element zu deren Erreichung. OKR's und mögliche Bonifikationen aus einem klassischen Zielsystem sollte man tunlichst voneinander zu trennen, um letztlich Mut und ausreichendes Risikobewusstsein zu fördern. 



Regel # 7: Seien Sie geduldig und handeln Sie entschlossen. 

Jedes neue Ansatz bedeutet auch Dinge auszuprobieren und dabei auch die -Möglichkeit in Kauf zu nehmen, Fehler zu machen. Ein OKR System lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen - es bedarf einer behutsamen Einführung. Vielleicht dauert es mehrere Monate oder auch deutlich länger als ein Jahr, bis alle Führungskräfte und MitarbeiterInnen die wesentlichen Prinzipien verinnerlicht haben und diese erfolgreich anwenden können. Geschwindigkeit ist in diesem Fall kein Wert an sich - im Fokus steht die Qualität und die Vision kontinuierlich besser zu werden. 


Wie sie sich sicher vorstellen können, haben diese sieben Grundregeln des OKR-Frameworks einen entsprechenden Impact auf die Unternehmenskultur und auf die Art, wie in den jeweiligen Organisationen Entscheidungen getroffen werden. OKR´s lassen sich vor diesem Hintergrund nicht einfach Einführen oder einfach "nur" anwenden. Die Entscheidung mit OKR´s zu arbeiten ist eine zutiefst strategische, mit vielen Vorteilen für die jeweiligen Organisationen und deren MitarbeiterInnen. Genau diese möglichen Vorteile werden wir im dritten Teil unseres OKR Schwerpunktes beleuchten.


# Diesen Blogbeitrag finden Sie auch als Podcast in der Organisationsmanufaktur HörBar.

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